Tag der Muttersprache im Februar
Jedes Jahr am 21. Februar wird der Internationale Tag der Muttersprache gefeiert. Er wurde von der UNESCO ausgerufen als Gedenktag zur Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit.
Im Alltag wird fast durchgehend der Begriff „Muttersprache“ verwendet wird, doch ist nach Meinung von Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftlern das Wort veraltet. In der Linguistik wird der genauere Begriff „Erstsprache“ empfohlen. Der Grund dafür ist, dass der Begriff „Muttersprache“ etwa suggeriere, dass nur Mütter dafür zuständig sind, dass die Kinder ihre erste Sprache erlernen.
Jedoch ist der „Tag der Muttersprache“ der offizielle Begriff der Unesco. Im Englischen heißt er analog ebenfalls „International Mother Language Day“.
Obwohl der Tag der Muttersprache seit 25 Jahren die Bedeutung der Sprachenvielfalt würdigt, wird voraussichtlich noch in diesem Jahrhundert die Hälfte der rund 7000 auf der Welt gesprochenen Sprachen aussterben. Laut der UNESCO gehört neben vielen anderen Sprachen auch das Bairische zu den Aussterbe-Kandidaten. Bairisch werde letztlich vor allem wegen des Strukturwandels und des Zuzugs ganz verschwinden. Ein weiterer Grund für das Verschwinden von Dialekten in Deutschland ist die norddeutsch geprägte Sprache der Medien, das fehlende soziale Prestige von Mundarten und Dialekten und der gesellschaftliche Drang zu einer Einheitssprache, was zu der genannten sprachlichen Nivellierung führt.
Deutsch wird in Deutschland auch von den meisten Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen: Das gilt für mehr als drei Viertel von ihnen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Knapp ein Viertel der rund 20 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund spricht zudem zu Hause ausschließlich Deutsch.
Bei der Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund wird neben Deutsch noch eine weitere Sprache gesprochen – am häufigsten Türkisch, gefolgt von Russisch, Arabisch, Polnisch und Englisch. Ein knappes Viertel der Personen mit Migrationshintergrund spricht zu Hause kein Deutsch, sondern ausschließlich eine oder mehrere andere Sprachen.
Wer Deutsch nicht als Muttersprache lernt, hat es in Deutschland schwer, so die Expertinnen und Experten. Die Sorge, dass Kinder mit Migrationshintergrund kein Deutsch lernen, weil ihre Eltern nicht gut Deutsch sprechen, sei jedoch unbegründet. In Deutschland seien Kindergarten, Schulsystem und Verwaltung klar auf eine Sprache ausgerichtet. Es kann eigentlich nicht sein, dass jemand hier aufwächst und nicht die Möglichkeit hat, Deutsch zu lernen.
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